Aussenbeziehungen ‐ 10/2025

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Elsie Kanza

Als Elsie Kanza 2021 in Washington als Tansanias neue Botschafterin antrat, befand sich das bilaterale Handelsergebnis bei 380 Mio. $. Seither hat es 1,4 Mrd. $ erreicht und damit sogar Kenia, Nigeria und die Elfenbeinküste überholt. Die Karriere-Wirtschaftswissenschaftlerin, die ihrem Land zuletzt in der Schweiz gedient hatte, hatte bei ihrer Ankunft bereits fertig ausgearbeitete Pläne im Gepäck. Mit ihrer Prämisse “Shift the narrative from aid to trade”, ganz im Sinne von Präsidentin Hassans Wirtschaftsdiplomatie, hat sie sich in Washington Respekt erworben. Mit ihrer Netzwerkarbeit stimmt sie sich eng mit der Tanzanian American Chamber of Commerce und dem Tanzanian Trade Office in Dallas ab. Innerhalb von vier Jahren hat sie Tansania vom Randdasein in der amerikanischen Wirtschaftsstatistik zu einem wichtigen Gesprächs- und zunehmend strategischen Partner katapultiert. Elsie Kanzas Einfluss geht mittlerweile über den bilateralen Handel hinaus.

Citizen, 17.09.2025

EAC-Handel

Bei einer Zusammenkunft mit der Generalsekretärin der Ostafrikanischen Gemeinschaft, Veronica Nduva, in Dar es Salaam am 16. September, haben sich Vertreter der Privatwirtschaftssektors über das Fortbestehen nichttarifärer Handelshemmnisse beklagt. Tatsächlich haben Tansanias Nachbarn ihre Grenzen für tansanische Produkte und Leistungen geöffnete, während Tansania die Nachbarn durch die Errichtung künstlicher Barrieren in ihrem Export einschränkt. Dass Tansania 2023 mit den Nachbarn einen Handelsüberschuss von 4,9 Mrd. $ erwirtschaftete und damit weit vor Kenias 2,8 und Ugandas 2,1 Mrd. $ liegt, weist Tansania als Hauptprofiteur der Wirtschaftsgemeinschaft aus. Das Ungleichgewicht und Tansanias protektionistisches Vorgehen sei, so die Vorsitzende Angelina Ngalula der Tanzania Private Sector Foundation, nicht hinnehmbar. Nur 19 Mrd. $ des Gesamthandelsvolumen von 109 Mrd. $ der EAC würden innerhalb des Blocks erwirtschaftet. Dabei beanspruche die EAC in Afrika eine Vorreiterrolle als Handelsgemeinschaft. Die Politik, so der Vorsitzende Hussein Sufiani der Confederation of Tanzania Industries, müsse sich endlich zu einer tatsächlichen Harmonisierung durchringen und sich von nationalistischen Interessen und Protektionismus verabschieden. Eine lediglich rhetorisch existierende Union helfe den 300 Mio. Menschen in der EAC nicht.

Die Wirtschaftsvertreter ersuchten die EAC-Generalsekretärin um Vermittlung. Diese bekannte sich zu einem angestrebten Wirtschaftswachstum innerhalb der EAC bis 2030 von 40 %. Sie gab zu bedenken, dass sich die aus der EAC exportierten Güter noch immer auf einem zu geringen Wertschöpfungsniveau befänden und im Wesentlichen unverarbeitete Landwirtschaftsprodukte seien. Auf die Klagen der Privatwirtschaft reagierte der gleichfalls anwesende tansanische Minister für auswärtige Angelegenheiten und ostafrikanische Zusammenarbeit, Mahmoud Thabit Kombo, mit einer Aufforderung zu mehr Proaktivität. Die Regierung habe bei der EAC einen Staatssekretär, Stephen Mbundi, den die Privatwirtschaft zu wenig beanspruche. Mbundi gibt an, 98 % der Handelshemmnisse hätten ihren Ursprung bei den Geschäftsleuten selbst.

EastAfrican, 20.09.2025