Jane Goodall

In der Nacht vom 1. Oktober ist in Los Angeles während einer Vortragstour durch die USA Jane Goodall verstorben. Präsidentin Hassan trauert in ihren Posts in den sozialen Medien um eine Freundin Tansanias, die Tansania zu ihrer zweiten Heimat gemacht habe. Sie würdigt die Leistungen der Primatenforscherin in Erziehung und Umweltschutz. Mit ihrer Arbeit im Gombe-Nationalpark habe sie den Umweltschutz transformiert.

Guardian, 03.10.2025,

Lehrer

Präsidentin Hassan habe Erziehung zu einer Priorität gemacht, und ihre Regierung kooperiere mit der Gewerkschaft Tanzania Teachers Union (TTU). In der zurückliegenden Legislaturperiode habe es 40.527 Neuanstellungen gegeben, die Zahlungsrückstände für 101.596 Lehrer seien beglichen worden, seit Juli 2025 gelte die Gehaltsanhebung von 370.000 auf 500.000 TZS im öffentlichen Dienst auch für Lehrer und zwischen 2021-2023 seien 12.000 neue Klassenzimmer und Lehrerbehausungen entstanden.

Die TTU habe aktuell 247.860 Mitglieder (2013: 180.000) und ihr Präsident Suleiman Ikomba. setze sich ein für Behausung, Beförderung, Gehaltsanpassung, Erschwerniszulage einerseits und Einbeziehung von veränderten Anforderungen an Bildung/Ausbildung bzw. Lehrplanreform, digitales Lernen, Angleichung städtisches und ländliches Lernen andererseits ein. Es gebe Fortschritte in manchen Bereichen, doch vor allem die Lehrer auf dem Land fühlten sich wenig durch die TTU vertreten. Die TTU müsse stärkeren Einfluss auf die Gesetzgebung nehmen und sich im Inneren reformieren, um ansprechbarer, effektiver und transparenter zu werden.

Kommentar von Annastazia Rugaba: Für den Einzug ins digitale Zeitalter fehle es in den Schulen an digitaler Bildung, entsprechend ausgebildeten Lehrern, Stromversorgung, Hardware und schnellen Internetverbindungen. Tansania sollte mit Kenia („Africa’s Silicon Savannah“) und Indien mithalten können, sei aber abgehängt. Benötigt werde eine Digitale Vision 2050.

Guardian, 06.10.2025

Diabetes

In einem Vortrag in Dar es Salaam warnt der Endokrinologe Dr. Aidan Banduka vom Muhimbili National Hospital vor den Gefahren einer Diabetesepidemie und fordert Tansanier auf, ihre Ernährungsgewohnheiten zu überdenken. Gegenwärtig komme es zu einer Verschiebung weg von Infektionskrankheiten hin zu Lifestyle-bedingten Krankheiten, die durch Urbanisierung und ungesunde Ernährung befördert würde. Die besorgniserregende Situation in Tansania stimmt überein mit einer weltweiten Diabeteszunahme. Gemäß der Internationalen Diabetes Föderation (IDF) lebten 2021 weltweit ca. 500 Mio. Menschen mit Diabetes, eine Zahl, die bis 2025 voraussichtlich auf 700 Mio. anwachsen werde. In Afrika sei die Zahl von 4 Mio. (1980) auf 23 Mio. (2021) angestiegen. Erhebungen in Tansania zeigten, dass inzwischen fast jeder Zehnte an Diabetes Typ 2 leide. Eine Umstellung der Ernährung und regelmäßige Bewegung seien zwingend, um die nationale Gesundheit zu sichern, so Dr. Banduka.

Guardian, 08.10.2025

Römisch-katholische Kirche

In den sozialen Medien war am 11. Oktober im Namen der Bischofskonferenz eine Erklärung zur Aufrechterhaltung des Friedens im Stil der Regierung verbreitet worden, welche die Römisch-katholische Kirche in Tansania als Fälschung bezeichnet. Der Generalsekretär der Bischofskonferenz Pater Dr. Charles Kitima verurteilt den Betrug in deutlichen Worten. Sogar die Unterschriften habe man gefälscht. Die Regierung vereinnahme religiöse Institutionen, um abweichende Meinungen zu unterdrücken. Pater Kitima setzt sich öffentlich für soziale Gerechtigkeit, demokratische Regierungsführung und Rechtsstaatlichkeit ein. Am Abend des 1. Mai war er nach öffentlicher Kritik an der Gesetzlosigkeit in Tansania und Forderungen nach Wahlgerechtigkeit in Dar es Salaam zusammengeschlagen und in der Folge ins Krankenhaus eingeliefert worden.

Der katholischer Erzbischof Jude Thaddeus Ruwa’ichi von der Erzdiözese in Dar es Salaam verlangte in der Messe, alle Bürger, Wähler und Kandidaten sollten den Dialog pflegen und auf Gewalt verzichten. Er äußerte Besorgnis über die Entführungen. Menschliches Leben sei heilig und gehöre Gott. Niemand dürfe es nehmen. Er verpflichtete die Regierung, dies gemäß Paragraph 14 der Verfassung zu schützen. Parteien und Kandidaten hätten den Rechtsstaat zu schützen. Sich auf Nyerere berufend erinnerte er daran, dass es für das Gespräch noch nicht zu spät sei und dass man sich noch korrigieren und Gutes tun könne.

TheChanzo, 14.10.2025, Guardian, 15.10.2025

ELCT

Am 21. Oktober hielt Tangas Bischof und Oberhaupt der Anglikanischen Kirche von Tansania Maimbo Mndolwa einen Gottesdienst für den verstorbenen Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche von Tansania (ELCT), Dr. Stephen Munga in Maramba, Tanga-Region. Anwesend waren das Oberhaupt der ELCT Bischof Dr. Alex Malasusa, der Bischof der katholischen Diözese von Tanga Thomas Kiangio, der Sekretär des Muslimrats von Tansania Sheikh Muhsin Mohamed und andere Kirchenführer sowie Vizepräsident Dr. Philip Mpango. Bei seiner anschließenden Rede erklärte Mpango, wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen der Regierung und den religiösen Institutionen sei. Er bat die religiösen Führer, für die Nation zu beten, damit Frieden und Sicherheit erhalten blieben, und forderte die Bürger auf, sich friedlich an der Wahl zu beteiligen.

Guardian, 22.10.2025

Erzbischof Ruwa‘ichi

Am 7.3.2025 hatte Papst Franziskus die Einrichtung der Diözese Bagamoyo verkündet und Stephano Lameck Musomba zum Bischof für „das Tor des Christentums zum östlichen und zentralen Afrika“ ernannt – Bagamoyo war zu Kolonialzeiten als Tor für die Missionierung der Region der Afrikanischen Großen Seen genutzt worden. Der Ort zieht seit einiger Zeit christliche und nicht-christliche Pilger an, die sich am 14. Oktober „am Kreuz“ (msalabani) treffen, um im Gedächtnis an Julius Nyerere für Frieden, Gerechtigkeit, Einheit und Menschenwürde in Tansania zu beten. Der Erzbischof der katholischen Erzdiözese Dar es Salaam und Vorsitzende der Kommission für Gerechtigkeit und Frieden, Yuda Thadaeus Ruwa’ichi, erklärt, Tansania sei auf Frieden, Dialog und Respekt der Menschenrechte gegründet. Bagamoyo gehöre zu den unterentwickelten Landesteilen und die neue Diözese wolle sich bemühen, hier richtungsweisend die Initiative zu ergreifen. Im Jahr 2000 hat Tansanias Episkopalkonferenz Bagamoyo als christliches Pilgerzentrum bestimmt.

EastAfrican, 25.10.2025, S.39