Internetzensur

Die Regierung hat, basierend auf dem Cybercrimes Gesetz von 2015, den Zugang zu den Internetplattformen X, Clubhouse und Telegram eigeschränkt, um die wachsende Bedrohung durch Cyberkriminalität zu bekämpfen sowie um Frieden und Sicherheit aufrechtzuerhalten, wie der Innenminister Innocent Bashungwa bei der Eröffnung einer neuen Polizeistation im Siha-Distrikt mitteilte. Die Polizei müsse zukünftig regelmäßig online-Patrouillen durchführen, um Gesetz und Ordnung aufrechtzuerhalten.

Die Legal and Human Rights Commission verurteilte die Beschränkungen. Auch wenn der Schritt rechtlich abgesichert sei, lasse die Formulierung des Cybercrimes Gesetzes einen großen Interpretationsspielraum zu, was etwa „Veröffentlichung von Falschinformation“ bedeute – ein Tatbestand für den u.a. der Chadema-Vorsitzende Tundu Lissu derzeit unter Anklage steht. Mehrere nationale wie internationale Menschenrechtsorganisationen habe gefordert, die Gesetzgebung zu überarbeiten, um freien Informationsfluss und freie Meinungsäußerung zu gewährleisten. Die staatliche Tanzania Communications Regulatory Authority (TCRA) hat die „Futa Delete Kabisa“-Kampagne in Gang gesetzt, um Falschinformation, Internetbetrug und Fake News zu bekämpfen.

The Chanzo, 06.08.2025, Citizen, 07.08.2025

Instagram

Seit Neuestem wird der Kampf zwischen Regierungspartei CCM – “Oktoba Tunatiki” – und der Opposition Chadema – “No Reform, No Election” – auf Instagram ausgetragen, eigentlich eine Plattform für Lifestyle, Unterhaltung und Sport. Bisher haben politische Debatten ihren Anfang meist bei X genommen (die Kombattanten hatten sich stolz als die „Twitter Republic“ bezeichnet) und sich dann nach WhatsApp, TikTok, Facebook und Instagram verbreitet. Ein entscheidender Grund für diese Veränderung ist vermutlich, die Tatsache, dass die Regierung den Zugang zu X immer wieder blockiert. Viele Online-Aktivisten, die einst auf X waren, haben sich nun der bekannten tansanischen Bloggerin Mange Kimambi angeschlossen, die Instagram seit langem nutzt, um von Los Angeles aus Kritik an der Regierung zu üben.

TheChanzo, 27.08.2025

CHAN 2024

Uganda, Kenia und Tansania waren vom 2.-30. August Gastgeber der Afrikanischen Nationen-meisterschaft. Erstmals schaffte Tansanias Nationalmannschaft Taifa Stars mit seinem Trainer Hemed Suleiman nach drei Siegen und einem Unentschieden in der Vorrunde (02.08.: Tansania – Burkina Faso: 2:0; 06.08.: Mauretanien – Tansania: 0:1; 09.8.: Tansania – Madagaskar: 2:1; 16.8.: Tansania – Zentralafrikanische Republik: 0:0) als 1. in Gruppe B den Einzug ins Viertelfinale. Viertelfinale am 22.8.: Tansania – Marokko: 0:1. Damit ist Tansania raus, ebenso wie Uganda (am 23.8. gegen Senegal: 0:1) und Kenia (am 22.8. gegen Madagaskar: 1:2). Halbfinale 26.8.: Madagaskar – Sudan: 1:0 und Marokko – Senegal: 2:1. Endspiel 30.8.: Madagaskar – Marokko: 2:3. Ergebnis: 1. Marokko (zum 3. Mal), 2. Madagaskar, 3. Senegal, 4. Sudan.

2027 folgt für die drei Gastgeber der Africa-Cup of Nations (AFCON). In Arusha wird für 450 Mio. $ dafür gerade das Samia-Suluhu-Hassan-Stadion (30.000 Zuschauer) errichtet – das dritte in Ostafrika, das nach einem amtierenden Politiker benannt ist (1987: Moi International Sports Centre in Kasarani, Kenia, 2002: Benjamin Mkapa Stadium, Dar es Salaam). In Tansania gibt es auch noch den John-Magufuli-Flughafen sowie zahllose Institutionen, die nach Julius Nyerere benannt sind. In Kenia heißt allerlei nach Jomo Kenyatta und Daniel arap Moi. Ruandas Paul Kagame und Ugandas Yoweri Museveni verzichten bisher. Sportwetten sind eine neue Geißel Afrikas.

Guardian, 11./14.08.2025, flashscore.co.za, EastAfrican, 23.08.2025