Geothermie

Auf der 49. Internationalen Handelsmesse in Dar es Salaam teilte der leitende Tanesco-Mitarbeiter Shakiru Kajugus am 6. Juli mit, dass Tansania bis 2030 mehr als 1,48 Bill. TZS in die Entwicklung der beiden Geothermie-Projekte Ngozi-Krater und Kiejo-Mbaka in der Mbeya-Region investieren will. Die Federführung hat Tanesco, der staatliche tansanische Stromversorger. Ngozi soll 70 MW/h liefern und Kiejo-Mbaka 60 MW/h. Geothermie sei ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur energetischen Diversifizierung, habe ein Potential von 5.000 MW/h und sei wichtig für Afrikas „Vision 300“. Ngozi befindet sich gegenwärtig mit 1.500 m tiefen Bohrungen, um Zugang zu einer Temperatur von 250°C zu erhalten, in der kritischen Phase. Das japanische Entwicklungsministerium stelle die technische Expertise und bilde zwei Tansanier in Japan zu Geothermieingenieuren aus. Die ursprüngliche Erforschung geothermischer Möglichkeiten entlang des Rift Valley wurde bereits seit den 1970ern von Schweden und Island vorangebracht.

Citizen, 08.07.2025

Kinyerezi-Kraftwerk

Das Kraftwerk, 2016 in Betrieb genommen und 2018 durch die japanische Firma Sumitomo erweitert, leiste 400 MW/h. Brennstoffe seien Erdgas und Schweröl bzw. Dampf, das Gas komme aus Mnazi Bay. Die bereits 2021 ausgeschriebene, wegen Angebotsmängeln gestoppte Erweiterung und damit die Erzeugung weiterer 1.000 MW/h werde wiederaufgenommen, so Vizepremier und Energieminister Dr. Doto Biteko. Der Energiesektor sei mit 14 % der am zweitschnellsten wachsende Wirtschaftssektor. Dies sei vor allem dem Energieversorger Tanesco zu danken.

Tansania Times, 11.07.2025

Energiecharter-Vertrag

Am 28. Juni hat sich die EU formal aus dem Energiecharter-Vertrag zurückgezogen. Mit diesem internationalen Vertrag wurde nach dem Ende des Kalten Kriegs Energiebeziehungen, sprich Handel, Transit und Investitionen rechtssicher reguliert. Die Staaten der Ostafrikanischen Gemeinschaft hatten einen Beobachterstatus. Da sich die EU in Richtung erneuerbare Energien, CO2-Handel und grüne Finanzierung bewegt und Investoren zukünftig keine Rechtssicherheit mehr haben, werden Investitionen zum Abbau von fossilen Energieträgern verstärkten Prüfungen, strengeren Vorgaben und erhöhtem Druck zum Erreichen von Treibhausgasneutralität ausgesetzt sein. Zwar könnten asiatische Investoren aus Indien und China die Lücke kurzfristig schließen, doch langfristig wird Kapital weltweit in eine neue Richtung fließen. Mit dem Ende des Energiecharter-Vertrags werden sich die traditionell dominierenden europäischen Investoren zurückziehen.

Für Tansanias wirtschaftliche Entwicklung spielen fossile Energieträger weiterhin eine zentrale Rolle. Zehn Jahre lang hat das Land eine gasbasierte Industrialisierung verfolgt in deren Mittelpunkt das LNG-Exportterminal in Lindi steht. Soll sich das Land, basierend auf globaler Klimasolidarität, von der Gasnutzung zurückziehen oder weiter Gas fördern und nach und nach einen Übergang zu einem grüneren Energiemix finden?

The Chanzo, 14.07.2025

Uranverarbeitung

Am 30. Juli hat Präsidentin Hassan am Mkuju-Fluss im Namtumbo-Distrikt den Bau einer von Mantra Tanzania betriebene Pilotanlage zur Uranverarbeitung in Gang gesetzt. Tansania hält 20 % der Firma, die ein Tochterunternehmen von Uranium One Group ist, die der russischen ROSATOM gehört. Als Investitionssumme werden 1,2 Mrd. $ projektiert. Neben 750 Arbeitsplätzen erwartet das Land Einnahmen von 373 Mio. $ Förderabgaben, 26 Mio. $ Baumsteuer, 15,7 Mio. $ Quellensteuer, 1,01 Mrd. $ Körperschaftssteuer, 20,8 Mio. $ Lizenzgebühren und 40 Mio. $ Zinsertrag aus der staatlichen Aktienbeteiligung. Die Kooperation mit Mantra erfolge unter strikter Einhaltung der Bergbaugesetze von 2010, welche die Vertragspartner zur Verbesserung der örtlichen sozialen Infrastruktur (Krankenhäuser/Schulen) und Bevorzugung tansanischer Arbeitskräfte verpflichten, sowie nationaler und internationaler Rechtsstandards und Umweltvorgaben.

The Chanzo, 31.07.2025