Umwelt ‐ 08/2025

Aus Tansania Information
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Raubtiere

Das Zusammenleben von Vieh, Raubtieren wie Löwen und Menschen ist nicht konfliktfrei. Am besten funktioniert es, wenn das Vieh entsprechend geschützt ist. Traditionell wird Vieh in der Nacht von Umzäunungen aus dornigen Akazienästen (boma), Hütehunden und Hirten beschützt. Eine Forschergruppe im Umfeld des Ruaha-Nationalparks hat jetzt herausgefunden, dass höhere Zäune aus Maschendraht besser wirken. Angrenzend an den Park müssen Viehhalter mit 30-prozentiger Wahrscheinlichkeit jährlich mit dem Verlust von einem oder mehr Tieren durch Raubtiere rechnen. Lion Landscapes unterstützte den Bau von 1,8-Meter-hohen Maschendrahtpferchen. Die Forscher befürchteten, dass die besser geschützten Pferche zu vermehrten Angriffen auf die traditionelleren führen wurde. Die Analyse von 25.000 monatlich gemeldeten Vorfällen innerhalb von vier Jahren ergab 846 erwiesene Raubtierangriffe im Forschungszeitraum. Die Erwartung, die aufwändigeren Pferche könnten zu vermehrten Attacken auf die traditionellen führen, bestätigte sich nicht. Vielmehr gingen die Angriffe auch in der Umgebung insgesamt zurück, und diese positive Veränderung erwies sich sogar als dauerhaft. Das Ausbleiben von Viehverlusten machten die Kosten für die hochwertigere Einzäunung innerhalb weniger Jahre rentabel. Außerdem erhöhte sich die Bereitschaft in der Bevölkerung, Raubtiere zu tolerieren und nicht zu töten.

Conversation, 22.07.2025

Msimbazi Basin Development Project

In Dar es Salaam leben 5,8 Mio. Menschen. Die Stadt gehört zu den am schnellsten wachsenden in Afrika und ist zudem äußerst anfällig für Überschwemmungen. 70 % der Bewohner kommen in informellen (Elends-)Siedlungen eben in für Überschwemmungen anfälligen Gegenden unter. Beruhend auf den Daten der Weltbank verursachte die Überschwemmung des Msimbazi-Beckens 2018 einen Schaden an Wohneigentum in Höhe von 100 Mio. $, was 2 % des BIP der Stadt entspricht. Unterstützt von Klimafinanzierung in Höhe von 200 Mio. $ durch die Weltbank, die Niederlande und Spanien, will Dar es Salaam das untere Msimbazi-Schwemmbecken, wo 330.000 Menschen in ärmlichen Verhältnissen wohnen, bis 2028 in einen klimaresilienten grünen Park verwandeln, inclusive Flussbettvertiefung, Terrassierung, Sicherung mit Wasserrückhaltebecken, Erneuerung der Jangwani-Brücke und des Busdepots, Erhalt und Ausweitung der Mangrovenwälder sowie kontroverser Umsiedlung der minderbemittelten 3.500 Haushalte, an die 30 Mio. $ ausgezahlt werden. „Wenn die Versprechungen auch wirklich umgesetzt werden“, so die Professorin und Expertin für Stadtplanung Sylvia Macchi, die seit Jahrzehnten zu informellen Siedlungen und Überschwemmung in tansanischen Städten forscht, „dann erfolgt hier urbane Transformation im großen Stil.“

www.worldbank.org, 27.07.2025, EastAfrican, 27.07.2025