Zwistigkeiten und Kämpfe zwischen Maasai und Sonjo - 12/2012

Aus Tansania Information
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Die Bezirke Loliondo und Sale (Ngorongoro-Distrikt, Arusha-Region) teilen sich Maasai und Sonjo. Die beiden Völker sind seit Urzeit Erzfeinde. Die Sonjo greifen die Maasai meistens dann an, wenn ein größeres Ereignis der Nation bevorsteht, z. B. die Landesweite Wahl oder die Volkszählung. Dafür, dass Kämpfe zwischen beiden auflodern, reicht eine minimale Herausforderung,

Bei der Volkszählung wollten Sonjo und Maasai nicht im gleichen Gebiet gemeinsam gezählt werden. Die Sonjo beabsichtigten, die Maasai einzuschüchtern, damit sie das Gebiet während der Zählung verließen. Die Maasai wollten nicht, dass die Sonjo als Einwohner Loliondos gelten. Dabei wird bei der Volkszählung weder gefragt, zu welcher Volks- noch zu welcher Religionsgruppe die betreffende Person gehört. (Guardian 27.8.12)

Am 21. August überfielen im Loliondo-Bezirk einige bewaffnete Angehörige des Sonjo-Volkes mehrere Bomas des Maasai-Volkes, verletzten zwei Maasai und stahlen mehr als 500 Rinder. (DN 23.8.12)

Bei einem Überfall in der folgenden Nacht wurden sieben Personen verletzt, zehn Häuser und eine Getreidemühle in Brand gesteckt, Hunderte von Tieren getötet, einige gestohlen. Die Verletzten mussten in das Krankenhaus des Wasso-Distrikts gebracht werden. Der District Commissioner berichtete, einige Teams wurden beauftragt, die Gangster zu verfolgen. Sie hatten Maschinengewehre und traditionelle Waffen. Die Polizei wurde Herr der Lage.

In diesem Jahr war das der fünfte Vorfall. Im vergangenen Jahr wurden bei Kämpfen im selben Gebiet sieben Menschen getötet. (Guardian 27.8.12)

Um die Konflikte zwischen Sonjo und Maasai wegen Weidegebiet zu beenden, führte die Polizei im Ngorongoro-Distrikt eine Sonderaktion durch. Sie verhaftete sieben Personen, holte 411 Rinder und 367 Schafe und Ziegen, die Sonjo bei den Maasai gestohlen hatten, zurück.

Die Sonjo sind dagegen, dass tansanische Maasai in das Gebiet, das sie gemeinsam nutzen, Maasai aus Kenia einladen, ihre Rinder dort zu weiden. (Arusha Times 1.9.12)

Maasai des Loliondo-Bezirks baten die Regierung, sich darum zu kümmern, dass Sonjo seit einiger Zeit moderne Waffen haben. Sie hätten Häuser der Maasai verwüstet, um sie zu zwingen, das Land zu verlassen, weil sie aus Kenia stammten. Die Sonjo betreiben Ackerbau, Viehzucht und Jagd. "Deswegen bitten wir die Regierung ein für alle Mal zu erklären, ob wir Tansanier oder Kenianer sind", sagte ein Maasai. Es gibt in diesem Gebiet zehmal so viele Maasai wie Sonjo. (DN 17.10.12)

Maasai des Ngorongoro-Distrikts baten die Regierung, sie möge einen Mediator ernennen, der den langwährenden Land-Konflikt zwischen ihnen und den Sonjo löst. Die Vermessung des Gebietes und Festlegung der Grenzen seien dringend nötig, damit die nahezu jedes Jahr aufflammenden Kämpfe zwischen den beiden Gruppen aufhörten. (Guardian 17.10.12)

Der District Commissioner (DC) berichtete, Teams, die man beauftragt hatte, eine endgültige Lösung für die Konflikte zwischen den Maasai und den Sonjo zu finden, sprachen mit Vertretern der Maasai und mit Ältesten der Sonjo. Der DC gab zu, es sei sehr schwierig, die beiden Völker zusammenzubringen. Deshalb habe man mit beiden getrennt beraten müssen.

Beide kreuzen den Weg der anderen, die Maasai, wenn sie ihr Vieh in Weideland nahe bei den Dörfern der Sonjo treiben, die Sonjo auf der Jagd, wozu bisweilen Viehdiebstahl gehört. Beobachter meinen, während der Jagdsaison der Ortello Business Corporation, der ein großer Teil des Jagdgebiets gehört, nehmen die Konflikte zu. (DN 22.10.12)