Zu Problemen der Albinos - 12/2011

Aus Tansania Information
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Zu Zahlen, Zählung

Premierminister Pinda berichtete, zwischen 2007 und 2009 seien mindes-tens 40 Albinos getötet worden.

Die Geschäftsführerin von Under the Same Sun (UTSS) sagte, man müsse eine landesweite Zählung der Albinos durchführen; das ermögliche, sie zu suchen und sie zu schützen. Sie fürchtet, dass trotz Regierungsaktionen in einigen Gebieten noch immer Albinos umgebracht werden. Einige würden versteckt, sagte sie. Die Mörder seien hinter ihnen her. (DN 15.6.11; Guardian 17.10.11)

Zu Augenproblemen

Von UTSS organisiert behandelten fünf Augenspezialisten aus den USA 381 Albinos, die verschiedene Ausbildungsstätten besuchen. (DN 15.6.11)

Die UTSS-Geschäftsführerin sagte, wegen ihrer Augenprobleme müsse Albino-Schülern bei Prüfungen mehr Zeit eingeräumt werden. Die Regierung solle Bücher und Prüfungsaufgaben in fetterer Schrift drucken lassen und für Lehrkräfte Seminare über den Umgang mit Albinos veranstalten.

318 Albino-Schüler erhielten im Juni '11 von UTSS Brillen u. a. Sehhilfen im Wert von 238,5m/- TSh. (DN 1.7.11)

Bei einer speziellen Augenberatung im UTSS-Büro erhielten mehr als 40 Albinos eine Brille aus den USA - manche zwei. Auch in Mwanza wurden einige Brillen verteilt.

Wegen ihrer schlechten schulischen Leistungen dachte man lange, Albinos hätten einen niedrigeren IQ, und erkannte nicht, dass sie nicht gut sehen können. (DN 7.9.11)

Zu Hautproblemen

Die International League of Dermatological Societies (ILS) und eine andere Organisation starteten für die Albinos in Afrika Südlich der Sahara zum Schutz vor der Sonne die Initiative Hats on for Skin Health. Tansania soll unter den ersten sein, die davon profitieren, denn in diesem Land gibt es mehr Albinos als anderswo.

Es geht um den Kauf von Hüten und anderen Artikeln für Sonnenschutz. Häufig führt Hautkrebs schon im Alter von 40 Jahren zum Tod, denn es handelt sich um eine aggressive Krebsart. In Tansania erreichen weniger als 2 % der Albinos das Alter von 40 Jahren.

Von 1.429 Tansaniern ist einer ein Albino; insgesamt leben in Tansania etwa 30.000 Albinos.

Eine mobile Hautklinik soll die Dörfer der Kilimanjaro-Region regelmäßig besuchen und Hautkrebsuntersuchungen durchführen. (Citizen 11.6.11)

Information

UTSS organisierte ein internationales Filmfestival über Albinismus mit dem Thema 'White and Black'. Es zeigte, wie korrupte traditionelle Heilkundige an der Tötung von Albinos beteiligt sind. (DN 15.6.11)

Zum Preis von Körperteilen

Im Parlament forderte ein Oppositionsabgeordneter, selbst Albino, die Regierung müsse die Tötung von Albinos gründlich untersuchen und die Suche nach denen, die dahinter stecken, intensivieren. "Berichten zufolge werden für einige Körperteile von Albinos mehr als 400m/- TSh geboten. Das zeigt, wie groß der Markt dafür ist", berichtete er. "Mehrere Leute verkaufen die Körperteile." (Guardian 1.7.11)

Hilfe für Ausbildung

Die Gesellschaft der Albinos in der Arusha-Region erhielt von der australischen Agentur ADRA für Albinos in den Regionen Arusha, Kilimanjaro und Tanga 900m/- TSh. Sie will Albinos helfen, bei Unternehmen und Bildung erfolgreich zu sein. Es geht vor al-lem um eine wirtschaftliche Struktur für Albinos, damit sie Unternehmen starten können. Sie sollen zinsgünstige Darlehen bekommen. Albinos, die für die Sekundarschule qualifiziert sind, erhalten die nötigen Mittel, wenn sie diese nicht aufbringen können. (Guardian 22.8.11)

Ahndung

Das Amt des Generalstaatsanwaltes beauftragte eine Arbeitsgruppe, die Tötung von Albions zu untersuchen und dafür zu sorgen, dass die Mörder verhaftet und angeklagt werden.

Nachdem 2008 und 2009 sehr viele Albinos getötet worden waren, gelang es, Verbrecher dingfest zu machen und zu verurteilen, und dadurch das Problem etwas zu verringern.

Nun nehmen die Morde wieder zu. (DN 31.10.11)

Vorfall

Einem 14-jährigen Albino-Jungen gelang es, einem Mann, der seinen Arm abtrennen wollte, in die Geschlechtsteile zu beißen. Der Mann schnitt ihm drei Finger ab, ehe er die Flucht ergriff. Für Hinweise auf den Täter setzte der zuständige Polizeiinspektor 5m/- TSh Belohnung aus. (DN 17.10.11; Guardian 17.10.11)