Wirtschaft ‐ 04/2024

Aus Tansania Information
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SRG, TaZaRa und Kap-Kairo-Fernstraße

Jenerali Ulimwengu kommentiert die Jungfernfahrt auf der neuen SRG-Strecke von Dar es Salaam nach Morogoro. Häme sei gerechtfertigt, denn der Zug sei zwar in Dar planmäßig aufgebrochen, dann aber wegen Stromausfall auf der Strecke zweimal stehen geblieben. Er habe damit länger gebraucht als der Bus. Damit seien alle Fantasien von Morogoro als Pendlerstadt der Ernüchterung anheimgefallen und die Pressearbeit der Präsidentin als Meinungsmache zu ihren Gunsten entlarvt. Tansania habe sich als Nachzügler erwiesen, müsse selbst in der kleinen ostafrikanischen Ecke in vielen Dingen Kenia die Führung einräumen und sich am kenianischen Rockzipfel festhalten, um das andere Ufer zu erreichen.

China hat bereits 2023 zugestimmt, die einspurige Eisenbahnstrecke von Dar es Salaam nach Kapiri Mposhi in Sambia (1.860 km), die 1970-1975 von den Chinesen gebaut wurde, zu revitalisieren, von Kapspur (1067 mm) auf Normalspur (SRG, 1435 mm) umzuspuren und zu elektrifizieren. Nun hat die Weltbank eine Finanzierung mit 260 Mio. $ zugesagt.

Gleichfalls sondiert wurde der Ausbau der Straße zwischen Tunduma/Sambia und Namanga/Kenia (der tansanische 1.600-km-Bestandteil der Kap-Kairo-Fernstraße) für den Fracht- und Personenverkehr. Entsprechende Gespräche führten der ägyptische Transportminister Kamel El Wazir und Tansanias Arbeitsminister Innocent Bashungwa.

(EastAfrican, 02.03.2024)

Moody’s gibt Tansania eine B1

Am 22.03.2024 hat die Ratingagentur Moody’s die tansanische Regierung von B2 auf B1 aufgewertet. Die Hochstufung berücksichtige Tansanias resiliente Reaktion auf die vielfachen äußeren Schocks der letzten Jahre. Gerechtfertigt sei sie durch eine breit gefächerte Wirtschafts- und Exportbasis, stabile Schuldenlast, begrenzte Verbindlichkeitsrückstellungen und weiterhin konservative Finanzpolitik. Allerdings müsse Tansania infrastruktureller Megaprojekte weiter zurückschraube und Sozialausgaben priorisiere. Die wachsende Kreditbeanspruchung im privaten Sektor sowie zunehmende Investitionen u.a. in die Infrastruktur durch fremdes wie inländisches Kapital seien ein gutes Zeichen. Dennoch gäbe es in Sachen hohe Auslandsschulden, niedrige Einkommen und vor allem Armut noch viel zu tun. Das BSP-Wachstum liege zwischen 2015-2022 bei 6,0%. Seit 2018 sei die Inflation niedrig und stabil geblieben.

(Moody‘s, 22.03.2024)

China weiterhin größter Investor in Tansania

Im Vorfeld der China-Tansania-Investitionsforums, das ab 27.03.2024 in Dar es Salaam stattfinden soll und an dem Vertreter von 60 chinesischen und 120 tansanischen Firmen teilnehmen wollen, weist China auf seine Position als größter Investor hin (das Vereinigte Königreich und die USA liegen auf dem 2. und 3. Platz). China ist außerdem seit acht Jahren Tansanias wichtigster Handelspartner. In Kibaha, nördlich von Dar es Salaam entsteht gegenwärtig die Sino-Tan-Industriezone, die bei ihrer Fertigstellung 2027 600.000 direkte und indirekte Arbeitsplätze für Tansanier schaffen soll.

Im Gespräch sind Montagestätten für Traktoren, Landmaschinen, Generatoren, Pumpen, Ölmühlen und eine Spritzenfabrik für die Produktion von 50 Mio. Einmalspritzen pro Jahr. Für den Bausektor wird über eine Fabrik für Kühlungskomponenten, Feuerschutztüren und Baustahlelemente verhandelt. Außerdem sind Solar- und Windkraftanlagen ein Thema. Chinesische Firmen könnte auch eine wichtige Rolle beim Voranbringen des Clean-Cooking-Projekts zufallen, das Tansanier davon abbringen soll, Holz und Holzkohle für Nahrungszubereitung zu verwenden.

(Citizen, 21./28./29.03.2024)

Armut

Der Sustainable Development Report sieht Tansania 2023 auf Platz 134 von 166. Aktuell leben 35,5% (22,9 Mio. von 64,5 Mio. Menschen) unter der nationalen Armutsgrenze von 2,15$ pro Tag, unterhalb der internationalen Armutsgrenze von 3,65$ sind es sogar 60,04%. Armut herrscht insbesondere in ländlichen Gebieten, unter jungen Menschen und in von Frauen geführten Haushalten.

(Sustainable Development Report, abgerufen am 30.03.2024)