Verkehrsmittel in Dar-es-Salaam - 11/2012

Aus Tansania Information
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Daladala

Am wichtigsten sind die öffentlichen Sammeltaxis, Daladala genannt. Überfüllt, schlecht belüftet und meistens ohne festgelegte Route sind sie ein Alptraum. Die Fahrer halten irgendwo, häufig mitten auf der Straße, ohne sich an Verkehrsregeln zu halten. Oft wurden die Behörden gebeten, die Lage zu verbessern, denn es ist ein täglicher Kampf, zur Arbeit und wieder nach Hause zu kommen. Wer draußen bleibt, versucht, sich durch irgendeine Öffnung zu drängen. Manche springen auf den fahrenden Bus oder rennen ihm nach. Am Bestimmungsort ist es fast unmöglich, auszusteigen. An manchen Haltenstellen stürzen sich die Wartenden wie Geier auf den Bus. Drinnen sind Hitze und Gestank fast unerträglich. Für Einwohner, die das jeden Tag erdulden müssen, ist Dar-es-Salaam eine deprimierende, alle Kräfte kostende Stadt. (Citizen 6.10.12)

Dar-es-Salaam Rapid Transit (DART)

Nachdem 53 Häuser eingerissen und die Einwohner entschädigt worden waren, wurde das Kariakoo-Gebiet an die Regierung zurückgegeben. Danach begann man mit dem Bau der Endstation des DART. <Siehe Tans.-Inf. 7/07 S. 8; 9/08 S. 6: "...seit ewig diskutiert"> Ein DART-Verantwortlicher betonte, 2025 habe Dar-es-Salaam schätzungsweise 12 Mio. Einwohner. Ehe es zu spät ist, müssten leistungsstarke Transportmittel geschaffen werden.

Präsident Kikwete sagte, wenn das DART-Projekt abgeschlossen ist, würden 180 Busse verkehren. Das werde die Probleme im Stadtteil Ubungo verringern. Dort befördern z. Zt. mehr als 300 Busse die Pendler. Ein Direktor der Surface and Marine Transport Regulartory Authority (Sumatra) sagte, mehr als 1.000 Pendler-Kleinbusse (Daladala) dürften dann nicht mehr in der Stadt verkehren. Man werde ihnen Routen außerhalb der Stadt zuweisen.

Die Straßen für den DART werden eine Zementdecke haben und 7 m breit sein. (Guardian 28.3./20.9.12)

Dar-es-Salaam Transport Company (UDA)

Die UDA erhielt von der Simon Group, einer ihrer wichtigsten Aktionäre, 15 Busse; 15 weitere werden im Dezember geliefert; bis März 2013 sollen 300 neue Busse gekauft werden. Langfristig plant man 3.600 Busse zu betreiben. 20 der neuen Busse sind vor allem für die Beförderung der Schüler und Schülerinnen bestimmt, Malaika genannte Busse für Frauen. Im Augenblick würde zur Misshandlung der Frauen ermutigt, sagte ein Verantwortlicher. Auch Busse der Business-Klasse mit Klimaanlage, Getränken und Zeitungen für Personen, die keine überfüllten öffentlichen Verkehrsmittel benützen wollen, will man einführen.

UDA erwartet, dass es genug Passagiere gibt, denn das geplante DART wird nur auf einigen der acht wichtigsten Routen verkehren, außerdem ist sein erster Abschnitt voraussichtlich erst 2014 fertig. (DN 8.10.12; Guardian 20.10.12)

Stadtbahn

Die Stadtbahn führte zwischen Ubungo Maziwa und dem Stadtzentrum Probefahrten durch. Die Passagiere sangen während der ganzen Reise und lobten den Transportminister. Die Tanzania Zambia Railway Authority (TAZARA) stellt 12 , die Tanzania Railway Ltd. (TRC) 14 Waggons zur Verfügung. Jeder Zug soll aus sechs Waggons bestehen, für 1.000 Personen Platz haben. Sechs Stationen sind geplant. Der Fahrpreis wird später bekanntgegeben.

Personen, deren Haus weniger als 15 m vom Gleis entfernt ist, sollen weichen. Sie werden sich wahrscheinlich weigern, wenn sie nicht entschädigt werden. Doch die Regierung ist nicht bereit Entschädigung zu zahlen, denn die Leute seien in ein reserviertes Gebiet eingedrungen. Die Einwohner betonen, seit mehr als 30 Jahren lebten sie dort und sie wüssten nicht, wohin sie gehen sollen. Sie seien nicht gegen Entwicklungsprojekte, doch sie könnten nur dann wegziehen, wenn ihnen die Regierung ein anderes Gebiet zuteile.

Der Verkehrsminister schlug tansanischen Investoren vor, an den Haltestationen Parkplätze anzulegen, es werde sich lohnen. (DN 1.9.12; Guardian 2.8./ 11.9./1.10.12, Citizen 10.9.12)