Tourismus - 09/2013

Aus Tansania Information
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Gebühren

Reiseunternehmen drohten, die Straße von Mto-wa Mbu Richtung Oldonyo Lengai und Natronsee nicht mehr zu benutzen, weil die lokalen Verwaltungen eine Unmenge von Gebühren eingeführt hatten. Wegen der enormen Kosten ging die Zahl der Fahrzeuge, die pro Woche Touristen über Mto-wa Mbu befördern, von 15 auf sechs zurück. Das ist ein schwerer Schlag für die lokale Bevölkerung, deren Lebensunterhalt vom Tourismus abhängt. Nahezu 500 Jugendliche fanden Arbeit als Touristenführer und auf mehreren Zeltplätzen und Lodges am Natronsee, bei den Engaruka-Ruinen und am Oldonyo Lengai. (Citizen 23.1.13)

Der Finance Act von 2011 erlaubt den Distrikträten bei Tourismus-Unternehmungen Gebühren zu erheben. Das sei missbraucht worden, sagte der Leiter der in Arusha ansässigen Tanzania Association of Tour Operators (Tato). “Es gibt nun viele Kontrollpunkte in den Gebieten des Natron- und des Eyasi-Sees, in Longido und Loliondo, an denen jeder Tourist 10 bis 15 USD entrichten muss. Diese sollten entfernt werden”, sagte er. Die Dachorganisation für Kultur-Tourismus (TACTO) sagte, die vielfachen Gebührenforderungen lokaler Behörden seien ein Haupthindernis für diese Art des Tourismus. So sei die Zahl der Besucher im Dorf Engaresero von 1705 im Juli 2012 auf 300 im Dezember des Jahres gefallen. Die Gebühren sollten abgeschafft oder zumindest vereinheitlicht werden, um den Kulturtourismus (zuletzt 70.000 Besucher jährlich) nicht zu gefährden.(Arusha Times 13.4 / 26.10.13)

Safari-Unternehmer beklagen, dass nun für Tourismus-Produkte Mehrwertsteuer bezahlt werden soll. Der Staat solle endlich einsehen, dass Wildbeobachtung, Unterbringung in Touristenhotels u. a. als Exportgüter gelten sollten. Normalerweise nehmen die Touristen nichts mit sich. Mehrwertsteuer auf Tourismus-Produkte werde Tansania zu einem sehr teuren Ziel machen; die Ausländer würden sich für andere Länder entscheiden, in denen die Safaris viel preisgünstiger sind. Ein Regierungsmitglied sagte, er wisse, dass Tansania auch ohne Mehrwertsteuer ein kostspieliges Ziel ist. Der Beschluss sei noch nicht endgültig. (Arusha Times 29.6.13)

Die Tanapa hob die Eintrittsgebühren der 15 Nationalparks ab 1.7.13 an, (erstmalig seit 2005) und nennt sie nun ‘Schutzgebühr’. Bisher gab es erbitterten Widerstand dagegen. Aber nun haben die Unternehmern ausreichend Zeit zwischen Ankündigung und Durchführung. (Guardian 16.8.13)

Südtansania, Kulturtourismus

Der TTB nannte schlechte Infrastruktur einen Stolperstein für das Wachstum des Tourismus im Süden Tansanias, die Regionen Iringa und Mbeya eingeschlossen, obwohl es dort sehr viele Attraktionen gibt. Der Koordinator des Tanzania Cultural Tourism Programm sagte, der Süden wurde wegen seiner unzulänglichen Infrastruktur vergessen. Anders als im Norden gebe es dort kein Fünfsterne-Hotel für Kunden des TTB. Dieser drängt Geschäftsleute, Gruppen u.a., die benötigte Infrastruktur zu schaffen. Macht man Werbung für Tourismus-Gebiete und Attraktionen, werde die Gesellschaft motiviert, sich an traditionelle und kulturelle Werte und Tabus zu halten, damit Touristen kommen und etwas erfahren von der Natur der Menschen und ihrer Umwelt. Die Haydom Four Corners, eines der Kultur-Tourismus-Programme, stünden für die vier wichtigsten Sprachgruppen des Kontinents. Mindestens 1,6 Mio. Tansanier profitierten vom Kulturtourismus, seit 47 Zentren etabliert wurden. Wenn die Gäste 24 Stunden bei einer Familie verbringen, deren Kultur und Nahrung kennen lernen, zahlen sie 20 US$. Doch die Attraktionen im Süden seien nicht gefördert worden. In der Mbeya-Region gebe es den Ngozi Kratersee, mehrere heiße Quellen und unterirdische Krater, die ‘Fledermaushöhlen’, Ruinen eines 200 Jahre alten Forts, den Mbozi Meteoriten, Wasserfälle, die natürliche Brücke von Kiwira, ‘Daraja la Mungu’ u.a. (Guardian 26.7.13)

Auszeichnungen

Der Serengeti National Park erhielt den International Award in Tourism, Hotel and Catering Industry. Dieser angesehene Preis wurde der Tanzania National Park Authority (TANAPA) in Madrid überreicht. Geschaffen wurde er vom Global Trade Leaders Club, einer internationalen Organisation, die ihre Basis weltweit in 7.000 Gesellschaften hat.

Der 1959 etablierte Serengeti-Nationalpark ist der älteste und bekannteste Tansanias, berühmt vor allem wegen der jährlichen Wanderung der Huftiere bis in Kenias Maasai Mara Gebiet. (DN 30.1.13)

Tansania wurde zum besten Safari-Ziel des Kontinents gewählt, weil es die berühmtesten Safari-Ziele hat, den Serengeti National Park und den Ngorongoro Krater. Es folgen Botswana, Kenia, Sambia; Südafrika, das am besten bekannte Land, kam auf Platz fünf. ‘SafariBookings.com’, ein Onlinemarktplatz für afrikanische Safaris, hatte in einer zweijährigen Untersuchung die Meinung von mehr als 1.000 Personen, die eine Safari gemacht hatten, sowie von Experten gesammelt. (DN 24.6.13)

Ein Tato-Leiter lobte den Tourismus in Tansania. Dieser biete nun mehr als Landschaft und Wildbeobachtung. Die Infrastruktur wurde verbessert, viele Straßen geteert, Hotels und Flugplätze saniert, es gibt mehr Inlandsflüge; der Tourismussektor schaue 2013/14 in eine helle Zukunft. (Arusha Times 2.3.13)

Sicherheit der Touristen

Unsicherheit bedroht den Tourismus, den führenden Arbeitgeber und Devisenbringer Tansanias. Laut Statistik hatte er am Bruttosozialprodukt einen Anteil von 17,5 %, schuf etwa 500.000 Arbeitsstellen direkt, und mehr als 800.000 indirekt. Die Regierung veranlasste die Aufstellung einer Polizei-Sondereinheit für die Touristen. Sie erhält eine besondere Uniform und einen Orientierungskurs zum Umgang mit Touristen. (DN 26.2.13)

Zwei 18-jährige Volontärinnen aus Großbritannien wurden auf Sansibar von zwei Motorradfahrern mit Autobatteriesäure bespritzt und an Gesicht, Brust, Rücken und Händen verletzt. Sie wurden in Tansania notversorgt, dann nach London geflogen. Kikwete besuchte sie im Krankenhaus und wies die Polizei an, zu tun, was ihr möglich sei, um die Schuldigen zu fassen.

In einer Erklärung der Tato heißt es, dieser Vorfall werde dem Tourismus sehr schaden. Es handle sich nicht nur um einen Angriff auf unschuldige Touristen, sondern um Sabotage des Tourismus. Er erinnerte an Vorfälle auf der beliebten Urlaubsinsel Sansibar und in Arusha, dem Tor zu den wichtigsten Touristenzielen. (DN 10.8.13; Sabahi 9.8.13)

Eine private Sicherheits-Firma will in der Arusha-Region mit 935 Mitarbeitern durch Aufklärung und Schulung von Tourismus-Personal die Sicherheitslage für Touristen und Bevölkerung verbessern und die zunehmende Kriminalität (nach Firmenangaben 1000 Vorfälle pro Monat) bekämpfen. (Arusha Times 26.10.13)

Investoren aus China

Tansania ermutigte chinesische Investoren, sich in Tansania zu engagieren, denn der Tourismus biete viele Chancen bei der Beschaffung von Unterkünften, auch bei der Ausbildung von Personal. Im Augenblick hat Tanapa etwa 30 Investoren in den Nationalparks; sie stammen vorwiegend aus den USA und europäischen Ländern, keiner aus China. (DN 19.7.13)

Während eines neuntägigen China-Besuchs von Premier Pinda sagte ein Vertreter der chinesischen Reiseagentur, diese werde durch verstärkte Werbung in den nächsten 3 Jahren mindestens 30.000 chinesische Touristen nach Tansania bringen. Pinda schlug eine Direktflugverbindung China-Tansania vor, sowie den Neubau von Hotels durch chinesische Investoren. (DN 21.10.13)

Vieh in Wildschutzgebiet

Etwa 94 % des Serengeti-Distrikts (Mara-Region) sind Wildschutzgebiet. Lokale Verantwortliche beobachteten eine umfangreiche Wanderungsbewegung von Rindern in die West-Serengeti. Sie fürchten, das könne das Ökosystem ernsthaft zerstören. Durch das Schutzgebiet wandern jedes Jahr Millionen von Gnus und Zebras. Ein Verantwortlicher des Serengeti-Distrikts sagte, die heimische Bevölkerung unterstütze die Schutzkampagnen nur zögerlich, weil sie vom florierenden Tourismus in der Westserengeti nicht profitierten, die Investoren keine Jobs anböten und nicht mit den lokalen Geschäftsleuten Handel trieben. (DN 29.1.13)

Synchrones Kalben

Die ganze Welt scheint sich im Serengeti-Gebiet zu versammeln, wo Gnus jeden Tag mindestens 8.000 Junge auf die Welt bringen. Jedes Jahr kommen etwa 350.000 Touristen. Auch Wildforscher und Zoologen der gesamten Erde stellten sich ein. Ein solches, synchronisiertes Kalben genanntes, Ereignis gibt es nur hier. Es dauert etwa sechs Wochen. Am Ende werden etwa 500.000 Kälber das Licht der Welt erblickt haben. Es dauert nur zwei oder drei Minuten, bis die Kälber umherspringen und ihren Müttern folgen können. Die meisten der Neugeborenen werden bei Angriffen von Hyänen, Löwen und Leoparden sterben, im riesigen Mara-Fluss ertrinken oder einfach auf der 1.000 km langen Wanderung den feindlichen Elementen erliegen. (Arusha Times 2.3.13)

Umweltschutz und Tourismus

Man fürchtet, im Bagamoyo-Distrikt (Küsten-Region) werde der Tourismus zurückgehen, wenn die Einwohner die Natur nicht besser bewahren, Bäume zur Holzkohleproduktion fällen, was zur Entwaldung führt. Endogene Bäume gehen ein, das Wild verschwindet, die Quellen trocknen aus. Das unerlaubte Fällen von Bäumen wurde gesetzlich untersagt - erfolglos. (Guardian 6.8.13)

Tourismusmesse in Berlin

Der Leiter des Tanzania Tourist Board (TTB) weilte im März in Deutschland, zusammen mit einer tansanischen Delegation, um an der 13th International Tourist Exchange Fair in Berlin teilzunehmen. Er berichtete, Interessenten unterschiedlicher Länder hätten positiv reagiert. In einem Film konnte man die Besonderheiten von Tansanias 50 Kulturtourismus-Unternehmen sehen, die es ermöglichen, den Lebensstil der Einheimischen zu erleben, sowie Safaris in Tansania. Auch DVDs, CDs und Plakate wurden angeboten. Der TTB-Direktor forderte die Tansanier auf, in ihrem Gebiet Kulturtourismus-Unternehmen zu etablieren, um ihre wirtschaftliche Lage zu verbessern und ihre Kultur zu schützen. (Guardian 28.3.13)

Qualifizierung von Hotelpersonal

Die tansanische Tourismusföderation (TCT), der Hotelverband (HAT) und das Tourismus-College (NCT) wollen ab 2014 ein spezielles, praxisorientiertes und standardisiertes Trainingsprogramm für Hotelpersonal anbieten. Damit sollen die bisher nicht gerade befriedigenden Serviceleistungen aufgebessert werden, deretwegen immer noch Personal aus Kenya oder Übersee eingesetzt werden muss. Hauptzielgruppe sind 17- bis 25-jährige Mitarbeitende oder Neueinsteiger. (Arusha Times, 26.10.13)

Deutsche werben

Eine deutsche Touristin, die zusammen mit vier weiteren drei Monate in Tansania weilte, schlug vor, Direktflüge von Deutschland einzuführen, damit mehr Touristen die außerordentliche Mischung von Landschaft, Wild und Kultur sehen können. Nach einem Besuch in Kagera erklärte sie, was ihr am besten gefiel, seien die Menschen von Bukoba. Sie seien freundlich und die Stadt sei sauber. Sie habe gutes Wetter, im Gegensatz zu Dar-es-Salaam. (Guardian 18.5.13)