Thema: Gesundheitswesen II: Staatliche Auslandshilfen für das Gesundheitssystem - 06/2016

Aus Tansania Information
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Deutschland

Das Gesundheitswesen bildet einen Schwerpunkt der Unterstützung durch Entwicklungspartner. Einige Beispiele:

Die deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) unterstützt das tansanische Gesundheitswesen seit 2003 mit dem „Deutsch-Tansanischen Programm zur Gesundheitsförderung“. Schwerpunkte dabei sind: Basisgesundheit, Qualität der Gesundheitsdienste, Berufsethik, sowie transparente und effiziente Verwaltung. Dafür wurden regionale und lokale Teams zum Gesundheits- Management gebildet.

Z.B. richtete das regionale Überweisungskrankenhaus in Tanga ein Büro für Kritik und Vorschläge, ein Wegweiser- und ein Lautsprechersystem ein. Plakatwände geben Hinweise wie „Schmiergeld weder geben noch nehmen“, „Alten einen Sitzplatz anbieten“. Häufige Beschwerden waren: Mangel an Medikamenten, unflätige Sprache von Klinik-Personal und Patienten-Verwandten, verlegte Akten, unzureichende Information der Patienten, verspätete Lohnzahlungen. Der Staatssekretär im Gesundheitsministerium sagte bei der Übergabe: „In der Vergangenheit machte man sich lustig über einen anständigen Angestellten, der seine Position nicht zum Stehlen ausnutzte. Das ist vorbei“.

Deutschland wird in einem Drei-Jahres-Programm bedürftige Frauen und Kinder in den Regionen Lindi, Mbeya, Mtwara und Tanga unterstützen (Volumen € 10 Mill.). Die Begünstigten können ähnliche Leistungen in Anspruch nehmen wie Karteninhaber der nationalen Krankenversicherung. Sie werden mit Hilfe der Datenbank des Sozialhilfe-Fonds ausgewählt.

Die Beratungsgruppe der Bundeswehr (GAFTAG) übergab der tansanischen Armee (TPDF) eine voll ausgestattete „Militärische Fachhochschule für Medizinische Wissenschaften“ (Kosten: € 3 Mill.). Sie kann auch von Zivilisten besucht werden und soll bald Universitäts-Status erhalten. Die GAFTAG unterstützt die TPDF seit 1994, hauptsächlich durch moderne Klinik-Ausstattung. Sie lieferte u.a. auch drei mobile Kliniken zum Einsatz bei Friedensmissionen.

Deutschland stellte der Ostafrikanischen Gemeinschaft (EAC) seit 2012 € 60 Mill. für Impfprogramme und Katastrophenschutz zur Verfügung. Ein Schulungszentrum für Impf-Logistik in Kigali, Ruanda, wurde mit € 10 Mill. gefördert.

DN 01.10.15; 22.04.16; Guardian 07.08.15; 03.02.16

Weitere Länder und Organisationen

Weitere wichtige Partner im Gesundheitssektor sind Großbritannien, die Niederlande, Südkorea, die Schweiz und die USA. Hinzu kommt die WHO und zahlreiche Nichtregierungsorganisationen. Auch einige Bergbau- und Mobilfunk-Firmen engagierten sich im Gesundheitsbereich.

Nahost-Länder wie Saudi-Arabien und Ägypten helfen im Bereich der Spitzenmedizin. Dänemark, Irland, Kanada, die Schweiz, UNICEF und UNFPA (UN-Bevölkerungsfonds) sagten für den „Gesundheitskorb 2015 – 2020“ TZS 531 Mrd. zu. Damit sollen Basisgesundheits-Dienste ausgebaut und die Effizienz von Gesundheitsdiensten verbessert werden.

DN 27.04.; 31.08.; 11.12.; 15; 24.02.16; Guardian 13.,28.05.; 02.09.15