Thema: Gesundheitswesen I: Ausstattung - Investitionen - 06/2018

Aus Tansania Information
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Neubauten, Renovierung

Die Regierung plant, im nächsten Finanzjahr für TZS 100 Mrd. 67 neue Krankenhäuser in allen Landesteilen zu bauen.

In letzter Zeit wurden 170 vorwiegend ländliche Gesundheitszentren für $ 72 Mill. ausgebaut. Sie können jetzt Notfall-Operationen bei Geburten durchführen. Damit soll die Kindersterblichkeit halbiert werden. 268 Gesundheitszentren wurden neu errichtet, so dass jetzt insgesamt 7.284 solche Zentren arbeiten.

Die Aga Khan Stiftung eröffnete neue Polykliniken in den Dar-Es-Salaamer Distrikten Ilala und Kigamboni. Weitere Polykliniken in der Region sollen folgen. Das Aga Khan Netzwerk betreibt auch in Nairobi, Kenia den einzigen Positronenemmissionstomographen in Ostafrika. Bisher konnten Ostafrikaner diese Diagnoseleistung nur in Indien erhalten.

Der Medienunternehmer Dr. R. Mengi und ein indischer Arzt gründeten im Bagamoyo-Distrikt, Küstenregion eine Fabrik für Infusions- und Dialyse-Bedarf. Präsident Magufuli lud in- und ausländische Unternehmen ein, in den schnell wachsenden Gesundheitssektor Tansanias zu investieren. Jährlich würden Medikamente im Wert von TZS 500 Mrd. verbraucht. Magufuli zeigte sich enttäuscht darüber, dass von 15 Pharma-Firmen in Tansania nur fünf tatsächlich produzieren.

Der Stahlproduzent Kamal betreibt eine eigene Werkstatt für Prothesen, die Bedürftigen gratis zur Verfügung gestellt werden. Der Behindertenverband schätzt, dass nur 20% der 1,7 Mill., die künstliche Gliedmaßen bräuchten, eine solche Hilfe haben. Die Prothesenwerkstatt am staatlichen Mnazi-Mmoja-Hospital fertigt wegen Unterfinanzierung nur wenige Hilfsmittel an.

Die NRO EngenderHealth und die Bloomberg-Stifung bauten im Unvinza-Distrikt, Kigoma-Region 24 neue Dispensaries und renovierten vorhandene. Die Einrichtungen sollen Familienplanung und Versorgung von Müttern und Neugeborenen verbessern.

Citizen 21.,27.01.; 23.02.; 26.03.; 18.04.18; DN 28.09.16; 01.11.; 02.,20.12.17; Guardian 11.09.; 26.11.17; 07.05.18

Ausstattung

Die Überweisungskrankenhäuser sind chronisch überlastet, weil in den vorgeordneten Kliniken oft einfache Dienste nicht funktionieren, z.B. Blutkonserven fehlen. Hinzu kommt, dass es zu wenig Hospitalbetten gibt. So hat Dar-Es-Salaam statt der benötigten 15.000 nur 4.000 Betten verfügbar.

34 neue Digital-Röntgengeräte werden erworben und den Regional-Kliniken zur Verfügung gestellt. Das Christliche Kilimanjaro-Krankenhaus (KCMC) führt seit 2016 Krebsbehandlungen durch, benötigt aber noch eine Vorrichtung zur Strahlentherapie.

Zehn Krankenhäuser erhalten moderne Einschmelzgeräte für gebrauchte Injektionsnadeln als Spende einer koreanischen Firma.

Ein 2013 von Italien gespendetes Speziallabor zur Diagnose von Virus-, Bakterien- und Krebserkrankungen in Bagamoyo ist wenig beschäftigt, weil die Krankenhäuser kaum Proben zur Bestimmung vorlegen. Auch das von einem türkischen Geschäftsmann gestiftete Speziallabor für genetische Analysen im MUHAS ist unterbeschäftigt. Das MUHAS hat keine Geld für die nötigen Reagenzien und die meisten Ärzte lassen ihre Gewebeproben in Indien analysieren.

Citizen 04.08.17; 04.,11.04.18; DN 29.10.17; Guardian 26.09.17

Verbesserungen

Alle Distriktskrankenhäuser sollen eine eigene Notfall-Abteilung erhalten. Die Zahl der ausgebildeten Notfall-Mediziner soll von 27 auf 38 erhöht werden. Damit will man die Sterberate bei Unfällen um 40% senken. 25% der Patient/innen im Muhimbili-Krankenhaus, DSM sind Unfallopfer. An den großen Fernstraßen sollen spezielle Unfall-Krankenhäuser mit Computer- und Magnet-resonanz-Tomographen errichtet werden.

Die katholische St. Joseph Klinik und die Kilimanjaro Search and Rescue Company bieten schnelle Rettungsdienste per Hubschrauber für Kilimanjaro-Touristen an.

Die Fürsprache-Organisation Sikika bescheinigte der Regierung beträchtliche Fortschritte bei der Versorgung mit Medikamenten. Diese kämen daher, dass die Zentralapotheke MSD nun direkt bei den Herstellern einkaufen darf und große Kliniken auch bei privaten Anbietern ordern dürfen. Defizite bestünden noch bei Diagnosegeräten und allgemeiner Ausstattung.

Das Muhimbili Nationalkrankenhaus, DSM (MNH) verpflegt die stationären Patienten in Zusammenarbeit mit einer Zuliefer-Firma. Die Beteiligten äußerten sich zufrieden mit den Leistungen. Patienten bezahlen pauschal TZS 30.000 für die Verpflegung.

Seitdem MNH und weitere Kliniken elektronische Bezahlung durch eine Karte einführten, verkürzten sich die Wartezeiten und die Einnahmen stiegen stark an, an einigen Krankenhäusern um das 10 bis 20-fache.

Citizen 27.07.; 14.10.17; 15.03.; 04.04.18; DN 21.07.17; Guardian 01.08.17; www.sikika.or.tz