Thema: Energieträger: Erdgas – Erdöl – Kohle – Uran: Erdöl - 12/2017

Aus Tansania Information
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Vorkommen

Ein ugandisch-tansanisches Team stellte wahrscheinliche Erdöl-Lagerstätten am Eyasisee (Karatu-Distrikt, Manyara-Region) und am Tanganyikasee fest. Beide Becken gehören zum afrikanischen Grabensystem. Der Tanganyikasee, zweitgrößtes Binnengewässer Afrikas, grenzt an die DR Kongo, Sambia und Burundi; er gehört zu 41% zu Tansania. Präsident Magufuli will die weitere Erforschung gemeinsam mit der DR Kongo rasch vorantreiben. Die TPDC führte Erkundungsflüge durch, nachdem sich die französische Total wegen erwarteter hoher Kosten zurückgezogen hatte. Eventuell vorhandenes Öl könnte über die Hoima-Pipeline [s.u. S.10] transportiert werden. In Uganda wurden unter ähnlichen geologischen Umständen am Albertsee 4 Mrd. Barrel Erdöl entdeckt.

Citizen 09.,22.02.; 09.06.17; DN 11.07.14; 06.10.17; Guardian 07.05.; 05.10.17

Pipelines

Die Präsidenten Ugandas und Tansanias starteten gemeinsam den Bau der 1.445 km (davon 1.100 km in TZ) langen, unterirdischen Rohöl-Pipeline vom Hoima-Distrikt, Uganda zum geplanten Ölhafen in Tanga, Tansania (East African Crude Oil Pipeline - EACOP). Ihr Durchmesser beträgt 61 cm, sie kann täglich 216.000 Barrel Öl transportieren. Diese längste elektrisch beheizte (50 Grad) Ölleitung der Welt wird etwa $ 4 Mrd. kosten und bis 2020 fertig gestellt sein. Sie wird finanziert und betrieben von Total (FR), Tullow (GB), CNOOC (China) und den staatlichen Petro-Firmen Ugandas und Tansanias. Das ugandische Erdöl erreicht die Gewinnschwelle (ab Ozean-Hafen) bei $ 25 pro Barrel (Angola $ 35, Nigeria $ 32, Saudi Arabien $ 10, Kuweit $ 8,50).

Uganda zog die Route durch Tansania gegenüber einer kürzeren Alternative über Kenia vor. Sie erscheint sicherer und billiger, vor allem beim Landerwerb und den Transitgebühren ($12,2 pro Barrel). Zusätzlich beteiligt sich TZ mit 8% an einer in Uganda geplanten Raffinerie und lockt mit bedeutenden Steuernachlässen. Über die Ölleitung soll später auch tansanisches Erdgas für ein Stahlwerk in Uganda geliefert werden.

TZ verspricht sich beträchtliche Wirtschafts- und Beschäftigungsimpulse vom Bau der Pipeline. Eine weitere Leitung für Flugzeug-Kerosin von DSM nach Sambia soll ebenfalls bis 2020 gebaut werden. Finanzierungsdetails sind nicht bekannt. Präsident Magufuli warnte Spekulanten davor, hastig auf den für Rohrleitungen demarkierten Flächen zu bauen, um Entschädigungen zu erschleichen. Die ganze Strecke sei auf Satellitenbildern festgehalten, die den Zahlungen zugrunde gelegt würden.

Citizen 23.,29.05.17; DN 04.11.17; DN 20.05.; 19.09.17; East African 27.05.17; Guardian 28.04.16; 29.05.; 06.08.17