Thema: Bildung und Ausbildung II: Schulen, Hochschulen: Privatschulen - 02/2017

Aus Tansania Information
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90% aller Schüler/innen besuchen staatliche Schulen. Von 17.000 Primarschulen sind 1.000 privat, von 4.700 Sekundarschulen haben 1.400 private Träger. Nach einer Twaweza-Umfrage meinen 60%, private Schulen machten gute Arbeit und sie würden ihre Kinder lieber dort unterrichten lassen. 20% sind mit der Leistung der öffentlichen Schulen zufrieden. Dennoch verloren die privaten Schulen viele Schüler, seit die staatlichen Schulen kostenfrei sind. Betreiber privater Schulen forderten Steuerbefreiung, da ihre Schulen kein profitables Geschäft seien, sondern Dienst an der Gesellschaft. Viele Eltern, die Wert auf hochwertige Bildung legten, müssten ihre Kinder ins Ausland schicken, wenn es keine Privatschulen in Tansania gäbe.

Die Bildungsministerin erkannte den Beitrag der Privatschulen an und forderte private und öffentliche Schulen auf, enger zusammenzuarbeiten. Sie verzichtete darauf, einheitliche Gebührensätze für Privatschulen festzulegen, was zunächst beabsichtigt war. Private Schulen verlangen pro Schuljahr zwischen TZS 1 und 5 Mill. für Unterricht und Unterbringung.

Die Vereinigung der Pivatschulen forderte die Regierung auf, die Ausweisung ausländischer Lehrkräfte sensibel zu handhaben. Es gäbe bei weitem nicht genügend Tansanier, die an englischsprachigen Schulen unterrichten könnten. Daher beschäftigten solche Einrichtungen viele Lehrkräfte aus benachbarten Ländern, die das erforderliche Niveau besäßen. Wegen der hohen Gebühren ($ 2.000 für eine zweijährige Arbeitserlaubnis) waren viele Ausländer illegal im Land. Inzwischen wurden 3.500 Lehrer aus Kenia, Uganda, Malawi und Sambia ausgewiesen, 5.500 gingen freiwillig. Dies verschärfte den Mangel an kompetenten Lehrkräften erheblich.

Die Al Muntazir-Schulen einer schiitischen Gemeinschaft betreiben bisher Knaben- und Mädchenschulen mit nationalem und internationalem Lehrplan in Dar-Es-Salaam. Sie wollen nun gemischte Schulen in Dodoma einrichten, um die Entwicklung Dodomas zur echten Hauptstadt zu fördern.

In der Feza Primary School in DSM stellten Schüler selbst erarbeitete Projekte zu naturwissenschaftlichen Themen vor. Die Schulleitung betonte, wie wichtig selbständiges Forschen sei, anstatt nur Ergebnisse auswendig zu lernen, wie an den meisten Schulen üblich. Die 11 Feza-Schulen erzielen regelmäßig hervorragende Ergebnisse. Sie gehören laut Schulleitung einer türkisch-tansanischen Stiftung und haben keine Verbindung zur Gülen-Bewegung. Die türkische Botschaft will sie geschlossen oder den türkischen Behörden unterstellt wissen.

Arusha Times 26.11.16; Citizen 06.12.16; 09.,25.01.17; DN 15.,18.08.16; Guardian 25.,30.01.; 15.09.16; Raia Mwema 04.01.17