Kirchliche Nachrichten - 07/2008

Aus Tansania Information
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Theologische Fragen

<Vergl. Tans. Inf. 7/07> Godfrey Mhogolo, Bischof der Anglikanischen Diözese von Zentraltansania, entließ seinen Stellvertreter, Bischof Linea Kusembe, weil er Homosexualität verurteilt. Doch Mitchristen verteidigten ihn. In einem Brief an den Leitenden Bischof der Anglikanischen Kirche warfen sie Mhogolo vor, er führe die Diözese wie ein Diktator. Kusembe erklärte, auch wenn sich die Kirche spalte, werde er zu seiner Überzeugung stehen. - Mhogolo befahl Kusembe, das von ihm bewohnte Haus zu räumen. Als sich Kusembe weigerte, Folge zu leisten, drohte er, Gewalt anzuwenden. Unterstützer Kusembes hielten Wache bei dem Haus, trommelten, tanzten und sangen geistliche Lieder. Berichten zufolge hatte die Zentrale der Kirche Bischof Mhogolo zu diesem Zeitpunkt bereits angewiesen, die Aktion gegen Kusembe zu stoppen. (Guardian 17.1.08; Citizen 28.11.07; Msema Kweli 2.12.07)

Ein Pfarrer der Anglikanischen Diözese von Zentraltansania berichtete, Bischof Mhogolo habe ihn und einige Mitchristen hinausgeworfen, weil er sich weigere, in der Anglikanischen Kirche Ho-mosexualität zu akzeptieren. Man habe sich nun von dieser Kirche getrennt, die Gospel Catholic Church Tanzania (GCCT) gegründet, nenne sich katholisch, sei aber eine Pfingstkirche. Schon 2.000 Christen zählten sich zur GCCT. Sie habe sich nun den 51 Diözesen und Kirchen in den USA anschließen können, die sich weigern, Homosexuelle und Lesben zu dulden. Man habe bereits in vier weiteren Regionen Kirchen. Die GCCT lehnt auch Frauenordination ab; Frauen könnten mit und für Frauen arbeiten, sonst nicht, betonte der Pfarrer. (Msema Kweli 13.1.08)

Der Bischof der katholischen Diözese von Sansibar erklärte, in dieser Diözese sei es untersagt, charismatische Gruppen zu gründen. Das werfe die Kirche zurück, klagten manche. Aber er habe nicht genug Pfarrer und Ordensbrüder, nicht so viele wie die Diözese von Dar es Sa-laam, betonte der Bischof. Wer auf charismatischen Gruppen bestehe, solle sich lieber einer anderen Kirche anschließen. Die Katholiken von Sansibar wünschen sich Pfarrer, die auf den Inseln geboren sind, nicht solche vom Festland; vor allem die vom Kilimanjaro hätten keine Ahnung von Sansibar, sie verhinderten geistliche Entwicklung. (Msema Kweli 13.1.08)

Charismatische Aktivitäten

Ein Pfarrer der Pfingstkirche der Erweckung, der in einem Dorf des Manyoni Distrikts (Singida Region) lebt, hatte die Gepflogenheit, täglich abends um 8 Uhr in seinem Haus mit Trommeln und Singen Gottesdienst zu halten. Die Dorfältesten hießen ihn, das unverzüglich zu unterlassen, denn es erzürne die Geister der Dorfes, und sie könnten nicht mit ihrer normalen Arbeit fortfahren. Doch der Pfarrer machte weiter wie gewohnt. Einige Dorfbewohner drohten ihm Strafe an. Als er mit seiner Familie wieder einmal Gottesdienst hielt, überfielen sie ihn und schlugen ihm ein Auge aus. Er vergebe ihnen, erklärte er. Bis jetzt fährt er fort, ihnen das Evangelium zu verkündigen. (Msema Kweli 13.1.08)

Der von Bischof Sylvester Gamanywa geleitete Fürbitte Dienst Hakuna Lisilowezekana <Es gibt nichts, das unmöglich ist> hat nun in einem zweiten Stadtteil Dar es Salaams einen Zweig und plant weitere in allen Großstädten und Distrikten Tansanias. - Der erste Gottesdienst beginnt um 9 Uhr und endet um 12 Uhr. Der zweite dauert von 14 Uhr bis 17 Uhr. Bei ihm wird für Menschen, die verschiedene Probleme haben, gebetet. (Msema Kweli 20.1.08)

Vor Gläubigen der Kirche der Offenbarung behauptete ein Evangelist, der zwei Flaschen Wasser brachte, alle, die dieses Wasser berührten, würden gesegnet, und wer noch nie gesehen oder große Wunder erlebt habe, jetzt werde es geschehen. In Morogoro habe das Wasser eine Frau geheilt. (Msema Kweli 17.2.08)

Die Vereinigung der Erweckten der charismatischen Katholiken der Diözese von Dar es Salaam hielt ein Gottes Wort und Fürbitt Seminar für Kranke und Problembeladene. Hunderte erlebten wunderbare Heilung im Namen Jesu. Eine Frau bezeugte, nach langer Mühe habe sie nun endlich Arbeit bekommen. Bei einem anderen wurden Füße und Augen geheilt. Der leitende Pater zeigte, wie sehr er sich über Zauberei bei einigen Christen ärgere, und sagte, er sei ein Feind der einheimischen Zauberdoktoren, denn sie seien weithin schuld daran, dass die Beziehung der Christen zu Gott zerstört wurde. (Msema Kweli 27.1.08)

Eine in Dar es Salaam lebende Prophetin, Gründerin der Kirche der Prophetie, die behauptet, sie sei auferstanden, nachdem sie einen Tag tot war, hält jeden Tag Gottesdienst und betet für Menschen, die das brauchen. Dann gibt sie ihnen Brote wie der Prophet Jesaja, Segenswasser und Kräutermedizin, Frauen die gleiche, die Rahel, die Frau Jakobs, nahm und ihre eigene Mutter vor ihrer Geburt. Wer in ihre Kirche kommt, muss die Schuhe ausziehen wie Mose. Ein Pfarrer kritisierte, ihre Gebete enthielten Zaubermedizin, "wie oft sie auch den Namen Jesu nennt. So machen es heutzutage viele Medizinmänner, die voll böser Geister sind. Ich bitte die Christen, sich vor so etwas zu hüten." (Msema Kweli 25.5.08)

Missionarische Arbeit

Bei einer Sammelaktion für den Bau des Missionszweiges der Evang. Luth. Kirche in Tansania (ELCT) in einer Gemeinde Sansibars gingen an Bargeld und Zusicherungen 65m/ TSh ein. Ehrengast Reginald Mengi, IPP Exekutivvorsitzender, sagte, das Spenden solle zu einer Dankesgeste für Wohlstand und Geld entwickelt werden. "Fragt euch immer: Warum ich?" (Guardian 11.3.08)

Um sie an der Liebe Gottes teilhaben zu lassen, will die Kirche Pentekoste Miracle im Dar es Salaamer Stadtteil Mansese 90 Tage lang alle Bar Mädchen und Angestellten der Gästehäuser zu gemeinsamen Mahlzeiten einladen, gleichfalls alle Drogenkonsumenten. Danach werde sich Mansese Gott zugewandt haben, erwartet der Bischof dieser Kirche. Am 53. Tag berichtete er, schon 430 Menschen seien gerettet worden. Er sagte, in Mansese gebe es 6 Kirchen, 7 Moscheen, aber auch 1.700 Medizinmänner, 168 Bars und Gästehäuser, was zeige, wie der Satan dieses Gebiet annektiert habe. (Msema Kweli 6.4.08)

Die Christliche Schülergemeinschaft (UKWATA) bereitet ein Seminar für alle christlichen Sekun-darschüler Dar es Salaams vor, bei dem man gemeinsam das Wort Gottes lernen wird. Erwartet werden etwa 100 Schüler. Anschließend gibt es einen Wettstreit mit Liedern zum Lob Gottes; erster Preis: 100.000/ , zweiter 70.000/ , dritter 30.000/ TSh. (Msema Kweli 13.4.08)

Diakonische Arbeit

Die Mission to Unreached Areas errichtete ein Heim für 24 alte Frauen, die von ihren Angehörigen verlassen wurden, oder deren Kinder schon tot sind. Unterstützt wird die Kirche von der Gruppe Living World von Paislay, Schottland. (Msema Kweli 5./13.4.08)

Entwicklungsarbeit

Das Women Development/Gender and Development Project WID/GAD der röm. katholischen Arusha Diözese, 1976 begonnen, unterstützt allein erziehende Mütter mit zinsgünstigen Krediten für verschiedene Unternehmen, z. B. den Bau einer modernen Wohnung. Ihr Leben habe sich total verändert, bezeugen viele. Eine Frau sagte, das Darlehen ermögliche ihr auch eine Ausbildung zur Unternehmerin. Dank der Unterstützung des Weltgebetstags der Frauen in Deutschland gelang es dem WID/GAD, von den lokalen Behörden die Zuteilung eines bestimmten Gebietes zu erreichen, in dem die Frauen ihre Geschäfte betreiben können. (Guardian 14.3.08)

Das Dekant Tanga der ELCT Nordost Diözese erhielt ein auf dem Gelände der Kana Kirche gelegenes Schulgebäude zurück, das in den 60er Jahren verstaatlicht worden war. Man will dort Schüler und Schülerinnen der Sekundarschule Form V (Klasse 12) unterrichten. Die anderen Klassenzimmer sollen für Näharbeiten zur Verfügung stehen. (Msema Kweli 10.2.08)

Eine alte Frau flüchtete vor ihren Verfolgern in eine Kirche der Jesus Ark International Ministry. Eine Menschenmenge mit Buschmessern, Steinen und Eisenstangen forderte ihre Herausgabe, denn sie sei eine Hexe, die ihre Kinder umbringe. Sie müsse sterben. Die Frau bekannte, sie sei eine Hexe und befinde sich auf einer Reise. Doch als sie sich der Kirche genähert habe, hätten ihre Beine nachgegeben. Der Gemeindepfarrer und ein Pfarrer der City Christian Fellowship beteten für die Frau und erreichten, dass die unsauberen Geister sie verließen. Sie war bereit, gerettet zu werden und ihre Amulette verbrennen zu lassen. Weil sich die Menge vor der Kirche nicht beruhigte, gebrauchte man eine List, ließ die Frau an einer Hintertür in ein gemietetes Auto einsteigen und zur Polizeistation bringen. Kurz darauf stürmte die Menge in die Kirche. (Msema Kweli 18.5.08)

Politisches Engagement

Peter Mwamasika, Bischof der ELCT Dodoma Diözese, sagte, der Rücktritt Edward Lowassas, bis Febr. 08 Premierminister, und die Auflösung des Kabinetts sei auch darauf zurückzuführen, dass die Gebete der Christen um Erlösung von der Sünde der Korruption erhört wurden. (Msema Kweli 17.2.08)

Unter dem Thema 'Schmelzender Schnee auf dem Kilimanjaro: Christliches Zeugnis inmitten leidender Schöpfung' wird der Lutherische Weltbund (LWF) vom 25.6. bis 1.7.08 im Arusha International Conference Centre (AICC) tagen. Der Sonntag, 29. Juni, soll als "Sonntag des Klimawandels" begangen werden. Dr Ishmael Noko, Generalsekretõr des LWF, sagte, die Delegierten könnten einige Aspekte des Lebens und der Arbeit der Gemeinden der ELCT Meru Diözese und der ELCT Diözese in der Arusha Region kennen lernen und Projekte der LWF Abteilungen Lutherischer Weltdienst und Mission und Entwicklung in Kenia, Ruanda, Uganda. (Arusha Times 5.4.08)

Alex Malasusa, Leitender Bischof der ELCT, sagte, es enttäusche ihn sehr, dass sich einige Wenige auf Kosten von Mio. armer Tansanier Korruption und massiver Veruntreuung der Ressourcen des Landes schuldig machten. ()

Bischof Malasusa bedauert, dass die Regierung bei wichtigen Fragen die Kirche nicht beteilige, auch nicht, wenn es um die den Frieden des Landes gefährdende Korruption geht. Doch Präsident Kikwete gratuliere er zu dem Mut, mit dem er gegen Bestechung vorgehe. (Guardian 11.3.08; Msema Kweli 18.5.08)

Kirchenmusik

Der Evangelisationschor Loruvani der lutherischen Gemeinde von Ilboru (Aru-sha Region), 1969 gegründet, wurde erneut nach Deutschland eingeladen. Er gilt als einer der besten Chöre von Arusha, singe "natürlich". Der Chorleiter, Musikstudent des Makumira University College, wählte 18 Sänger und Sängerinnen aus. Schon vergangenes Jahr besuchte der Chor verschiedene Gebiete Deutschlands. Zu seinem Repertoire gehören alte geistliche und traditionelle Maasai Musik sowie zeitgenössische Stücke, insgesamt Beiträge der Chormitglieder. Vor dem Aufbruch nach Deutschland bestritt der Chor beim 'Abend der geistlichen Musik' in der Arusha Community Church den Hauptteil des Programms. Die Zuhörer sollten den Chor ermutigen und durch Spenden einen Teil der Passgebühren tragen. Die Freunde in Deutschland versprachen, die Flug und Reisekosten in Deutschland zu übernehmen. 1992 änderte der Chor seine Orientierung, er begann, vor allem selbstverfasste Lieder zu singen, außer Trommeln und traditionellem Schlagzeug keinerlei Instrumente mehr zu verwenden. (Arusha Times 5.4.08)

Spannungen

Alex Malasusa, Leitender Bischof der ELCT, bat die Regierung, strikt gegen diejenigen vorzugehen, die in Vorlesungen andere Religionen verleumden. Das habe es früher nicht gegeben, aber jetzt verschlechtere sich die Lage, weil die Regierung nichts unternehmen könne. Er frage sich, woher diese Leute ihre Kraft nehmen. Es müsse etwas geschehen, damit Tansania eine Insel des Friedens bleibe. (Nipashe 8.4.08; Msema Kweli 13.4.08)

Zu Personen

Papst Benedict XVI ernannte Pater Protase Rugambwa (48) zum Bischof von Kigoma. Ihr bisheriger Bischof war zum Erzbischof von Tabora ernannt worden. Die Kigoma Region hat 1,6 Mio. Einwohner. 409.000 von ihnen sind Katholiken. Sie werden von 70 Priestern und 122 Ordensleuten betreut. (Cath. Inform. Service for Africa 18.1.08)

Amani Mwenegoha, ehedem ELCT Generalsekretär, zog seine Klage gegen das Oberhaupt der ELCT, ihr Exekutivkomitee, ihre Wahlkommission und die ELCT Treuhän-der zurück. Alex Malasusa, jetzt Leitender Bischof, dankte Mwengoha für seine christliche Gesinnung. (Guardian 14.3.08)

Rernard K. Mtenji wurde von Bischof Malasusa zum Bischof der ECLT Kilombe-ro Diözese geweiht. (Nipashe 8.4.08; Msema Kweli 13.4.08)