Justiz, Polizei ‐ 05/2024

Übergriffige Park-Ranger

Dem stellvertretenden Parlamentssprecher Mussa Hassan Zungu wurden von Ester Matiko, einer Angehörigen der Special-Seats-Opposition, handschriftliche Dokumente überreicht, die beweisen sollen, dass sich Ranger im Dienst des Serengeti National Parks (SENAPA) mehrerer Morde schuldig gemacht haben. Gerüchte hatte es bereits seit längerem gegeben, doch nun lägen Beweise vor, berichtet Zungu, die von der Präsidentiellen Strafrechtskommission untersucht würden. Auch das Büro des Premierministers verlangte Kopien der Unterlagen, um eigene Untersuchungen anzugehen. Dunstan Kitandula, der stellvertretende Minister für Bodenschätze und Tourismus, bezeichnete die Aussagen als erzwungen und haltlos und erklärte, sein Ministerium habe bereits eine unabhängige Untersuchungskommission eingesetzt. Die Abgeordnete Matiko hatte die Anschuldigungen vorgebracht, als ihr im Rahmen der Haushaltsvorstellung im Parlament Redezeit zugesprochen worden war. Sie beschuldigte SENAPA, für organisierten Mord, das Zusammenschlagen von Menschen, die Konfiszierung von Vieh und die Vergewaltigung von Frauen verantwortlich zu sein. Sie beschwerte sich, dass sie ihre Unterlagen bereits vor drei Monaten an das Tourismusministerium übergeben habe, doch bisher habe das Ministerium nichts unternommen. Inzwischen seien elf Menschen ermordet worden. Die Serengeti ist seit 1940 Naturschutzgebiet und seit 1972 eine der allerersten UNESCO-Welterbestätten.

(Guardian, 09.04.2024)