Äußerungen über Homosexualität, allgemeine Ablehnung - 01/2013

Aus Tansania Information
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Reaktion auf Forderungen von Ländern des Westens

Ein Abgeordneter wollte wissen, wie die Regierung auf den Druck westlicher Länder reagiert, die verlangen, dass die Antihomosexuellen-Gesetze gestrichen werden, und drohen, andernfalls werde die Unterstützung gekürzt.

Außenminister Membe antwortete, statt gedemütigt zu werden, schnalle die Regierung den Gürtel lieber enger. Doch kein einziger Entwicklungspartner habe mit Kürzung der Hilfe gedroht. Aber Tansania sei keinesfalls bereit, gleichgeschlechtliche Ehen zuzulassen, denn das sei ein Verstoß gegen die Gesetze des Landes, die Lehren der Religion und überlieferte Sitten. “Wir akzeptieren den Verlust der Unterstützung befreundeter Länder, die auf die Streichung der Antihomosexuellen-Gesetze afrikanischer Nationen drängen”, erklärte er und betonte, viele Länder respektierten die Haltung Tansanias und unterstützten Tansania ohne Vorbehalte. (DN 21.6.12; Guardian 21.6.12)

Äußerungen vor der Verfassungsänderungskommission

Überall herrschte Einigkeit; alle Tansanier lehnten gleichgeschlechtliche Ehe entschieden ab. Sie forderten, die nächste Verfassung sollte klarstellen, dass gleichgeschlechtliche Ehe ein schlimmes Verbrechen ist. Ein Pfarrer sagte, es müsse heißen, sie sei ein Schwerverbrechen. “Es stimmt, dass wir eine demokratischere Verfassung wollen, aber wir können nicht in einer Demokratie leben, die nicht zu unseren kulturellen Werten passt”, sagte er. Ein Landwirt forderte, die Verfassung müsse Betonung darauf legen, dass gleichgeschlechtliche Ehe eines der schlimmsten Verbrechen ist. (DN 15./ 18.10.12)

Sansibar zu gleichgeschlechtlicher Partnerschaft

Behörden und Gesundheitsbeauftragte fürchten, homosexuelle Aktivitäten förderten die Verbreitung des HIVirus auf Sansibar und Pemba. 2004 wurde die Homosexualität in Sansibar verboten. Wer Intimverkehr mit einem Jungen hat, wird zu 25 Jahren Haft verurteilt, wer es zulässt zu 14 Jahren, Lesbierinnen, die aktiv oder passiv beteiligt sind, zu fünf Jahren Haft oder einem Bußgeld in Höhe von 100.000/- TSh.

In Sansibar gibt es keine bekannte lesbische oder homosexuelle Gemeinschaft.

Sansibar ist vorwiegend muslimisch; im Islam ist Homosexualität streng verboten, aber man denkt, in Sansibar nehme das, was man “homosexuelles Verhalten” nennt, zu. Unter Homosexuellen sind 12,3 % HIV-positiv, in Sansibar insgesamt 0,6 %. Anders ist es bei den Risikogruppen, Prostituierten (10,8 %), Drogenkonsumenten, die Spritzen verwenden (16 %), bei Homosexuellen. (DN 5.12.12)

<Siehe auch Kirchen und Homosexualität: Tans.-Inf. 1/04 S. 12; 7/07 S. 9; 4/10 S. 9>